Schachbrett-Jacke in Rot und Weiß im Ziel des Premio Piero e Franco Richard – und die Zeit blieb stehen! „Da sind wir wieder!“, jubelte Alexandra Ambruschitz beim Triumph ihres Vierjährigen Corail Noir im Gruppe-3-Jagdspringen, gemeinsam mit ihrem Mann Axel, Besitzer des Stalls Magog. Corail Noir wird von Zdenek Semenka, dem exzellenten Trainer aus Tschechien, vorbereitet: vierjährig, dunkelbraun, von eindrucksvoller Statur, erschien er bereits im Frühjahr, kurz nach seinem Debüt in Maia, als ein mögliches Pferd der ersten Klasse. Doch Anfang Juni im Premio Ezio Vanoni hatte ihn der wohlhabende Lord des Places aus dem Besitz von Josef Aichner klar geschlagen.
Das „Richard“ brachte nun die Revanche. Zwar gab Lord des Places im Schlussbogen das Rennen auf – am „Muro“ sprang er aus dem Takt, hob die Beine kaum und brachte seinen Jockey Josef Bartos zu Fall (zum Glück unverletzt, auch wenn der Sturz alles andere als schön anzusehen war). Doch Corail Noir, seit den ersten Metern an der Spitze, wirkte noch frisch und gewann unter Jan Faltejsek vor einem gut aufgelegten Vesuvio auf federndem Boden und einem soliden Cheeky Blimey.
Im Rahmenprogramm meldete Gap Pierji mit Jan Kratochvil im Sattel für Aichner-Vana Jr. seine Kandidatur für den Premio delle Nazioni an, mit einem überzeugenden Sieg im 5000-Meter-Cross, gewidmet der Kavallerie. 55 Jahre alt und mit einem erstaunlich kräftigen Körper: Paolo Urru, legendärer Meraner Reiter, erreichte seinen 50. Lebenssieg im Sattel von Fizzability (für Messmer-Pugnotti) – eine Rückkehr auf die Bahn nach einem schweren Verkehrsunfall und drei Jahren Pause.
Die weiteren Flachrennen gingen an Primetime (Tommaso Burchi) und den aufstrebenden Cuore Nero, der seinen zweiten Sieg in Folge unter dem unverzichtbaren Mirko Mammano Lupo erzielte. Doppel-Erfolg in den Hürden auch für Supaspecialawesome und für Jan Faltejsek in der Verbindung Belluco-Favero.
Der spektakulärste Doppelerfolg des Tages kam jedoch vom Finale des 12. Palio del Burgraviato: ein voller Erfolg sowohl in der Beteiligung als auch im Finale, in dem das Palio von San Leonardo an die Nachbargemeinde Moso weitergereicht wurde – immer im Zeichen des Passeiertals und immer dank der Klasse einer inzwischen berühmten Haflingerstute: der neunjährigen Zarina, aus der Scuderia Tratter Zoeggeler, trainiert von Josef Plattner und geritten von der zwölfjährigen Evi Plattner. Zarina hatte 2024 für San Leonardo gewonnen und sich dieses Jahr für Moso wiederholt!